Christi Himmelfahrt heute: Die Zerstörung der kosmischen Dimension

Christi Himmelfahrt heute: Die Zerstörung der kosmischen Dimension der Liturgie

Manuscrito evangélico armenio, 1609.

Das Fest von Christi Himmelfahrt handelt davon, daß unser Herr Jesus Christus 40 Tage nach seiner Auferstehung in den Himmel aufsteigt. Daß er zu den Sternen hochsteigt, daß er über die Sterne hinaus steigt, dann über die Himmel hinausgeht. Hier einige Beispiele aus den tridentinischen Offizien an Christi Himmelfahrt:

"… ferebatur in caelum
Er wird in den Himmel hochgetragen
(Vesper)

"…elevatus est …
Vor ihren Augen wurde er emporgehoben
Und eine Wolke nahm ihn auf im Himmel
(Vesper)

« Elevata est magnificentia tua super omnes caelos, Deus, alleluja…
Herr… erhoben hat sich deine Erhabenheit und Glorie über alle Himmel…
Ich schaue deine Himmel, die Werke deiner Finger,
den Mond und die Sterne, die du geschaffen“
(Matutin, 1. Nokturn)

„A summo caelo egressio eius
Et occursus eius usque ad summum eius.

Vom obersten Himmel ging Er (Christus) aus
Und Er kehrt zurück zu dessen höchster Stelle.“
(Matutin)

« Christe, Fili Dei vivis … qui scandis super sidera. »
« Christus, Sohn des lebendigen Gottes,
der du über die Sterne hinaus schreitest/steigst“
(Laudes)

« Aeterne Rex altissime…
Ascendis orbe sidéra»

« Ewiger höchster König…
Du steigst auf zu den Kreisbahnen der Sterne… »
(Hymnus der Matutin)

« Damit die drei Sphären des Alls,
Die himmlische, die irdische und
Die unter der Erde,
Vor dir untertänig niederknien »
(Matutin)

« Tu dux ad astra… »
« Du Führer zu den Sternen » (Laudes)

Glória tibi Dómine,
Qui scandis super sídera,
der Du über die Sterne hinaus schreitest
Cum Patre, et Sancto Spíritu,
In sempitérna sǽcula.
Amen.
(Hymnus der Complet)

Und in der Vesper die Antiphon zum Magnificat :

„O Rex glóriæ, * Dómine virtútum,
qui triumphátor hódie super omnes cælos ascendísti,“

„O König der Glorie, Herr der Mächte,
der Du heute als triumphierender Sieger
aufgestiegen bist
über alle Himmel hinaus“


Ascendit Deo in jubilatione, alleluja.
Gott steigt im Jubel nach oben, Alleluja.
(Matutin)

"... exaltata est super sidera"
Alle Schönheit des Herrn ist emporgefahren über die Sterne hinaus,
Sene Gestalt ist in den Wolken des Himmels
(Matutin)

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The Divine Comedy's Empyrean, illustrated by Gustave Doré

Christus steigt zu den Sternen empor, über die Sterne hinaus, jenseits der Sterne.
Da gibt es den Ort der höchsten Gottheit: Das Empyreum. Hier wohnt Gott.

Diese Kosmologie geht hervor aus den Schriften des Alten und des Neuen Testaments.
Sie lebt in der römischen tridentinischen Liturgie, im Missale romanum und im Brevier. Und natürlich ganz besonders auch in der altspanischen Liturgie.

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Die heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse über den Kosmos

Nun besteht für uns heutige Menschen das Problem, daß wir seit ca. 80 Jahren ein neues Weltbild propagiert bekommen – getragen von einer Pseudowissenschaftlichkeit. Wir alle werden in den Medien seit ca. 80 Jahren gezielt umflutet von neuen Vorstellungen über den Kosmos, die in schroffem Widerspruch stehen zu allem, was die katholische Menschheit bisher über das Weltall als kosmologische Gewissheit hatte. Als kosmisch-göttliche Geborgenheit.
Alles, was eine christliche, katholische Kosmologie bisher als Wahrheit über den Kosmos wußte, das wird nun in den Bereich des Mythos versetzt und wird als bloßes Relikt eines Mittelalters hingestellt, das halt noch nicht über die technischen Mittel verfügte, um die richtigen kosmologischen Vorstellungen zu entwickeln. Allein wenn die katholische Liturgie von dem Himmel dort droben spricht, dann wird das als naive Rückständigkeit belächelt. Weiß der moderne Mensch seit 80 Jahren doch, daß wir den Himmel nur in uns zu suchen haben und nicht etwa dort oben, wo die Sterne leuchten. Kein Katholik wird heute mehr den Blick zum Sternenzelt emporrichten, wenn er sich an Gott wendet.

Christi Himmelfahrt im tridentinischen Meßbuch und im Novus Ordo

Es war deshalb nach 1960 wichtig, daß die Kirche dem Druck der im Gewandt der Wissenschaft daherkommenden neuen Weltanschauung widersteht, denn ihre christliche Kosmologie ist eine wesentliche Säule ihres gesamten Tempelbaus. Sie muß ihre Lehre bewahren und darf nicht dem Druck nachgeben, die Stellen, wo in der Liturgie Christi Himmelfahrt im Sinne der katholischen Kosmologie dargestellt wird, an das neue Weltbild anzupassen und gar die Messe in diesem Sinne umzuschreiben.
Bedauerlicherweise ist genau dies im Consilium nach Vatikan II geschehen. Wir werden in der Folge sehen, dass dies aus gezieltem Zerstörungswillen geschah. In der neuen Messe, die nach 1964 verfasst wurde, wird die Kosmologie der Liturgie der tridentinischen Messe von Christi Himmelfahrt systematisch ausgelöscht. Die modernen Neuschreiber der tridentinischen Liturgie sind bewusste Zerstörer der christlichen Kosmologie der Liturgie von Christi Himmelfahrt. Es kann sein, dass sie dies taten, weil sie wirklich glaubten, daß die Kosmologie der katholischen Kirche, der heiligen Schrift, ein Mythos aus der Antike und dem Mittelalter sei und dass sie berufen seien, in den Fußstapfen eines verehrten Rudolf Bultmanns die Entmythologisierung durchzuführen – nun eben im Bereich der Kosmologie. Sie saßen 1964-75 dem Irrtum auf, die Glücklichen zu sein, die nach zweitausend Jahren plötzlich die neue, richtige Wahrheit über den Kosmos, den Himmel und damit Gott besäßen. (1969 war die erste Mondlandung) Also: aus Dummheit.
Es kann aber auch sein, daß es in feindlichem Auftrag geschah. Beides schließt sich nicht aus: dumm-naiv Gläubige der kosmologischen populärwissenschaftlichen Medienberichte der damaligen Zeit mit ihren Mondlandungen, die als Experten in den Coetus stolz herumspazierten, gesteuert von Leitungspersonen der Coetus, und solchen des Consiliums, die wußten, was das wahre Ziel ist und wer das Ganze steuert – Stichwort Bugnini.

Folio des Évangiles de Rabula présentant une miniature de l'Ascension, 586.

Wie "Christi Himmelfahrt" des tridentinischen Meßbuchs zu "Christi Erdenfahrt" im Novus Ordo gemacht wurde

Ich möchte im folgenden zeigen, wie die tridentinische Liturgie von Christi Himmelfahrt angepasst wurde an die Weltsicht der Medienideologien der 60er und 70er Jahre: Kurz gesagt: An einen plumpen Materialismus, der keinerlei höheren kosmischen Sphären mehr kennt, der nur ein Gutmenschentum im Irdischen pflegen möchte und der auch Gott selbst aus dem Kosmischen ins rein Irdische transportiert. Und dieses Wirken Gottes im Irdischen nennt man dann "Himmelfahrt".
Schwarz immer die Gebete der tridentinischen Messe zur Himmelfahrt Christi mit ihrer katholische Kosmologie (teilweise blau), grün diejenigen der heutigen Himmelfahrtsmesse; wo die Himmelfahrt im modernen Sinne nur noch als Metapher für irdische Abläufe genommen wird. Eine irdische Himmelfahrt-

Beginnen wir mit dem Introitus der tridentinischen Messe:

Im Introitus der tridentinischen Messe heißt es:

„Ihr Männer von Galiläa,
was schaut ihr staunend auf zum Himmel? Allelujah.
Wie ihr ihn sahet auffahren zum Himmel,
so wird er wiederkommen,
allelujah, allelujah. Allelujah. (…)“


Grün geschrieben werden die reformierten Gebete des heutigen aktuellen Meßbuchs mit der neuerfundenen Kosmologie der 60er Jahren:

Der Introitus, der Eröffnungsvers des heutigen aktuellen Meßbuchs sagt fast das Gleiche:

„Ihr Männer von Galiläa,
was steht ihr da und schaut zum Himmel?
Der Herr wird wiederkommen,
wie er jetzt aufgefahren ist . . . . . Halleluja. »


Ein kleiner Strich tut Wunder.
Die Pünktchen zeigen die Streichung.


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Kommen wir nun zu einem ganz wichtigen Gebet, der Oratio der tridentinischen Messe:

„Allmächtiger Gott,
wir bekennen gläubig,
daß am heutigen Tag
dein Eingeborener, unser Erlöser,
zum Himmel aufgefahren ist,
und bitten nun:
gib, daß auch wir selbst mit unserem Geiste
(ipsi mente in coelestibus habitemus)

im Himmel wohnen.
Durch ihn, unsern Herrn.“

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Dieses Gebet hat eine immense Bedeutung. Ich bringe hierzu einen Auszug der Erklärungen zur Himmelfahrt, die die Benediktiner der Erzabtei Beuron im „Vollständigen Römischen Meßbuch mit allgemeinen und besonderen Ausführungen im Anschluß an das Meßbuch von Anselm Schott O.S.B.“ 1926 den Meßtexten voranstellten:

„Die Himmelfahrt des Heilandes ist die Krönung und die Vollendung seines gottmenschlichen Lebens auf Erden. Unter den Siegesgesängen der vereinigten Himmelschöre öffnen sich für ihn die Tore des Himmels; mit seiner verklärten Menschheit, begleitet von den Erstlingen der Erlösung: den Vätern aus der Vorhölle, tritt Jesus als König ein in die blendende Gottesherrlichkeit. Statt mit der schimpflichen Dornenkrone ist er nun mit „Ehre und Herrlichkeit“ gekrönt. Er sitzt auf dem höchsten Throne und hat von seinem Vater unumschränkte Herrschergewalt erhalten über alle Völker der Erde. (…) Christus zog nicht allein in den Himmel ein, an seinem Triumphzug nahm die ganze menschliche Natur teil. „Gott“, sagt der hl. Paulus (Eph. 2, 4-6), „hat uns mitbelebt in Christus und mitauferweckt und mit Christus Jesus mitversetzt in den Himmel.“ Er ist nicht allein aufgefahren, er hat nicht allein den Thron der Herrlichkeit bestiegen, sondern wir mit ihm: „Gottes Sohn hat die mit ihm als Glieder zu einem Leibe zusammengeschlossenen Gläubigen zur Rechten des Vaters gesetzt“ (hl. Leo der Große). So findet das erhabene Geheimnis der Himmelfahrt seine Fortsetzung … Wir wollen uns freuen über den Triumph unseres göttlichen Heilandes, der nun „König der Glorie“ ist.“ Soweit der kurze Auszug aus den Einführungen im Schott-Meßbuch 1926.

The Divine Comedy's Empyrean, illustrated by Gustave Doré

In der Matutin werden heute in der Lectio V die Worte Papst Leos verlesen: "... als der Herr in die Höhen des Himmels auffuhr ... Als im Angesicht der heiligen Schar die Natur des Menschengeschlechtes über die Würde aller himmlischen Geschöpfe mit emorstieg, um alle Chöre der Engel zu übersteigen und über die Höhe der Erzengel hinaus erhoben wurde ... bis sie auf den Sitz neben dem ewigen Vater aufgenommen ist mit dessen Glorie sie auf dem Throne vereint wurde und mit dessen Natur sie im Sohne verbunden war." Lectio VI: "InChristus sind wir auch in die Höhen des Himmels eingetreten."

Schauen wir nun, was die Neuschreiber des Novus Ordo aus dem obigen Gebet gemacht haben; was haben sie aus dem Triumphzug des Rex Gloriae gemacht. Ich ahnte Schlimmes und war gefaßt, war aber dann doch angewidert durch die Platitude, mit der sie die Botschaft des obigen tridentinischen Gebets entstellten. Und so sieht das Gebet heute aus:

Oratio heute: Tagesgebet (heutiges aktuelles Meßbuch)

„Allmächtiger, ewiger Gott,
erfülle uns mit Freude und Dankbarkeit,
denn in der Himmelfahrt deines Sohnes
hast du den Menschen erhöht.
Schenke uns das feste Vertrauen,
dass auch wir zu der Herrlichkeit gerufen sind,
in die Christus uns vorausgegangen ist,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.“


Was wurde aus dem
"Christus zog nicht allein in den Himmel ein, an seinem Triumphzug nahm die ganze menschliche Natur teil" ?

Die Neuschreiber haben das vollkommen gestrichen. Man sieht genau, wie sie jedes tridentinische Gebetswort oben analysiert und nach ihrem neuen Glauben neugeschrieben haben. Und so wurde aus dem Tridentinischen "...zum Himmel aufgefahren ist, und bitten nun: gib, daß auch wir selbst mit unserem Geiste (ipsi mente in coelestibus habitemus) im Himmel wohnen" ein banales "Du hast du den Menschen erhöht". "Erhöht" findet hier auf der Erde statt und das Erhöhen wird auch nicht von Jesus Christus vollzogen, sondern von dem angesprochenen Vatergott. Und der wird auch gebeten, uns Menschen "Vertrauen" einzuflößen, daß auch wir wie Christus zur "Herrlichkeit" berufen sind. Diese moderne Himmelfahrt findet auf der Erde statt; sie ist eine bloße Verbesserung der Lebenssituation der Menschen durch Gott Vater, die "Herrlichkeit" genannt wird. Ein "herrliches" Leben werden wir führen. Darauf hoffen wir. Eigentlich nur die Bitte um die Hoffnung der Verbesserung der Lebenssituation der Menschen: Schenke uns das feste Vertrauen, dass auch wir zu der Herrlichkeit gerufen sind". Der Vatergott wird nicht einmal um dieses herrliche irdische Leben gebeten, sondern nur um das "Vertrauen" darauf, daß wir es vielleicht erhalten werden.

Und Christus hat bloß die Besonderheit, daß er den Menschen vorausgegangen ist und schon in dieser schönen Lebenssituation leben darf. Die
"Herrlichkeit , in die Christus uns vorausgegangen ist".

Fazit: Das neue Gebet kennt keinen Christus mehr, der als "Rex Gloriae" in die Himmelssphären aufsteigt. Und deshalb kann er auch nicht die Geretteten mit sich in die Himmelssphären mitnehmen. Dieses Gebet ist etwas sehr Schäbiges: Christus wird zum normalen Menschen herabgestuft; die Himmelfahrt wird so zu einem irdischen Vorgang, bei dem Christus in "Herrlichkeit" leben darf. Ein herrliches Leben führen darf. Und die Menschen dürfen bitten, Hoffnung eingeflößt zu erhalten, daß sie auch später so herrlich leben dürfen. Es ist nie die Rede von höheren Himmelssphären. Also spielt sich alles auf der Erde ab. Eine neue Religion, die alles Hohe plattdrückt. Theologen, Liturgiewissenschaftler ohne Geist, die das Geistige nicht mehr fassen können, haben das tridentinische Gebet auf ihre Blickhöhe heruntergeknetet: die Blickhöhe von Würmern, die nur das Irdische wahrnehmen können. Abstoßende Wesen, die nur das Materielle erfassen können und denen der höhere Sinn abgeht... Es gab im Mittelalter mal die Kritik an Nominalisten; heute müssen wir eine kritische Position zu der neuen Bewegung der "Würmer" beziehen. Würmer, die nur im Irdischen kriechen und nicht den Kopf darüber hinausheben können.


The Divine Comedy's Empyrean, illustrated by Gustave Doré

Ich habe oben eine Auszug aus den Erklärungen des tridentinischen Schott Meßbuchs gegeben- Der Fairness halber nun dasselbe aus dem aktuellen Meßbuch. Hier bringe ich alles, weil es sehr kurz ist:

"Christi Himmelfahrt
Hochfest
Christus, der Menschgewordene und Gekreuzigte, wurde in die Herrlichkeit Gottes aufgenommen. Dort ist er als unser Hohepriester unsere Hoffnung. Er ist von der Erde nicht abwesend und hat uns nicht allein gelassen. Er lässt uns nicht in Ruhe; er sendet uns in die Welt. "


Diese Erläuterungen zum aktuellen Meßbuch kommentieren keine Himmelfahrt sondern eine Erdenfahrt. Alles bleibt am Boden. Sie sagen "Himmelfahrt", sie sprechen aber von einer "Erdenfahrt". Alles bleibt auf der Erde. Die Würmer sprechen zu uns. Würmer mit Professorentiteln und hohen Kirchenpositionen. Der sprachliche Duktus dieser Ausführungen ist der von Anzeige-Tafeln auf Bahnhöfen oder Flughäfen - man hört im Hintergrund förmlich immer die Ermahnung : « Einfache kurze Sätze machen sonst verstehen es die Leute nicht.

Les Très Riches Heures du duc de Berry, Folio 184r

Vor dem Evangelium: (tridentinische Messe)

Aufgefahren (ascendit) ist Gott unter Jubel, (…)
Der Herr auf Sinai, im Heiligtum.

Er steigt empor
und führt als Beute die Gefangenen mit
.
Allelujah.“

Die Gläubigen, die früher Gefangene Satans waren, werden befreit mit in den Himmel geführt.

Giotto - Web Gallery of Art: Imagen Info about artwork
ascensión de Jesús

Und wie sieht diese Befreiungsaktion in der neuen Messe aus?
Betrachten wir den "Ruf vor dem Evangelium" im heutigen aktuelle Meßbuch:


„Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Geht und macht alle Völker
zu meinen Jüngern.
Ich bin mit euch alle Tage
bis zum Ende der Welt.


Halleluja. »

Keine Himmelfahrt mehr, anstelle dessen ziehen die Jünger los auf ein Fahrt um die Erde zu allen Völkern:
Jules Verne: In sieben Tage um die Erde.
Alles spielt sich zweidimensional ab: Erdenwürmer kriechen über die Erde und sie sprechen nur noch über ihre tausendfach gestalteten Befindlichkeiten, im Sex, in der Pubertät, als Single, im Urlaub, in der Familie. bei einer Diät, bei Übergewicht, Kontaktproblemen, Mobbing, Todesfall, Kindererziehung, Abtreiben, Scheidung etc etc Eine Religion, die am Menschen dran ist. So sind sie fest in die Erde versenkt. Eine geistige Welt da oben (aber auch da unten) ist für sie unvorstellbar geworden.
Und das Reden über diese Befindlichkeiten in einem liebevollen Ton nennt man nun Religion. Und wenn das in Dialogtexte umgestaltet ist, nennt man es Fürbitt-Gebet der Messe.
Und Gott haben sie sich ausgedacht als imaginären gefälligen Ansprechpartner all ihrer Befindlichkeiten. Mehr gibt es nicht. Das ist die neue Kirche. Der Mensch für den Menschen und der Gott, den sie sich vorstellen, lächelt wohlgefällig dazu, als einer von ihnen und findet das alles auch ganz wichtig. Mag sein, daß man sich diesen Gott selber ausgedacht hat, aber es tut gut, und das ist ja alles, was wir von der Religion wollen.
Und die weiterentwickelten Führer dieser Kirche wissen schon, was sie vorläufig nur hinter verhohlener Hand aussprechen
: Gott existiert natürlich nur im Bewußtsein von uns Menschen. Wir sind es, die ihn in unserem Denken erschaffen. Er ist unser Gedankenprodukt. Aber das ist für später. Für Höherentwickelte.

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Die Osterkerze:

Kommen wir wieder zurück zu derjenigen Liturgie, die den Herrn, den Schöpfer der Sterne, der Erde und aller Geschöpfe, ehrt und fürchtet: der tridentinischen Liturgie:


« Nach dem Evangelium wird die Osterkerze der tridentinischen Liturgie, die 40 Tage ein Sinnbild des Auferstandenen war, ausgelöscht; damit wird das Scheiden des Heilandes von dieser Welt angedeutet. » (Schott Messbuch von 1926)

Tridentinisches Meßbuch an Himmelfahrt: "Wenn das Evangelium gelesen wurde, dann wird die Osterkerze ausgelöscht." Sie wird erst wieder am Pfingstsamstag bei der Weihe des Taufbrunnens angezündet.

Im neuen Ordo bleibt sie bis Pfingsten, weil ja an Himmelfahrt nichts geschehen ist außer einer Metapher. Christus hat an Himmelfahrt keine Fahrt in den Himmel durchgeführt; er führt nun ein herrliches Leben auf der Erde.

Würde man nachfragen, wie man sich das denn genau vorzustellen habe, dann würden diese Professoren und Kirchenfürsten sich zuerst lange winden und erst nach langem Nachbohren würde man dann die Antwort erhalten: «Er lebt in der Erinnerung seiner Gläubigen fort.» Klar, bei einer irdischen Himmelsfahrt ist nicht mehr drin.
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Die Frage des besonderen Communicantes-Gebetes im Canon zu Christi Himmelfahrt

Die tridentinische Messe hat an Christi Himmelfahrt und während der Oktav eine besonderes „Communicantes“-Gebet:

„Communicántes, et diem sacratíssimum celebrántes, quo Dóminus noster, unigénitus Fílius tuus, unítam sibi fragilitátis nostræ substántiam in glóriæ tuæ déxtera collocávit: …“

Das Schott-Meßbuch bringt die deutsche Übersetzung:

„In heiliger Gemeinschaft feiern wir den hochheiligen Tag, an dem unser Herr, Dein eingeborener Sohn, sich mit unserer gebrechlichen Natur (fragilitátis nostræ substántiam), die Er angenommen, zur Rechten Deiner Herrlichkeit gesetzt hat..."

Hier wird ausdrücklich gesagt, daß Christus bei seiner Himmelfahrt den Thron des Vaters erreicht und daß er dorthin die „gebrechliche Natur/Substanz des Menschen“ hinbringt. Dies ist eine sehr bedeutende Feststellung.

Die neue deutsche Messe von 1975 kennt dieses besondere „Communicantes“-Gebet teilweise noch. Im deutschen Meßbuch von 1975 findet sich dieser tridentinische lateinische Gebetstext noch beim ersten Hochgebet; er wird so übersetzt: „…den Tag, an dem unser Herr Jesus Christus, dein eingeborener Sohn, unsere schwache, mit seiner Gottheit vereinte Menschennatur, zu deiner Rechten erhoben hat… In der zweiten und dritten Canon-Version der neuen Messe, des Novus Ordo, findet sich ebenfalls dieser besondere Communicantes-Text, zwar nur auf deutsch und mit leicht veränderter Textgestalt; aber immerhin. In der vierten Variante des Canons des Novus Ordo wurde dieses Gebet ganz gestrichen. Wenn also ein Pfarrer die vierte Version des neuen Canons wählt, dann fällt dieses besondere Gebet weg.

Wie gesagt: Immer mit gespaltener Zunge gehen diese Mächte hinter der neuen Liturgie vor: „Aber ja doch, die neue Himmelfahrtsmesse hat dieses besondere „Communicantes-Gebet“ durchaus noch auf lateinisch und deutsch (im Canon Nr 1), nun ja, noch auf deutsch und es wurde ein bißchen verändert (Canon Nr 2 u 3), upps: es ist nicht mehr da (Canon 4).“ Verwirrung durch Chaos- irgendwann schalten die Leute dann ab, weil sie nicht mehr durchblicken.
Von der Klarheit der einen Botschaft im Tridentinischen sind wir mit dem Novus Ordo in eine völlige Zersplitterung gekommen, eine Zersplitterung des Canons in vier Teile (die den neuen Namen "Hochgebet" erhalten haben, um die Orientierung an Bekanntem zu verhindern), eine Zersplitterung des Meßbuchs in zwei Teile und in drei Lesejahre. Was offiziell "Vielfalt, Reichtum" genannt wird ist de facto eine Zersplitterung. Damit eine Zerstörung.

The Divine Comedy's Empyrean, illustrated by Gustave Doré
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Das Communio-Gebet der tridentinischen Messe lautet:

„Singet Psalmen dem Herrn,
der über die Himmel der Himmel emporsteigt,
dem Osten entgegen, allelujah.“


„Ascendit super caelos caelorum
ad orientem“


Dieses Gebet spricht von sehr hohen Wahrheiten: es gibt „Himmel“ im Plural!

Über denen der höchste Himmel des Empyreums ist, wo Gott wohnt. Wir kennen dies aus der heiligen Schrift, aus den indischen und buddhistischen Lehren. Die Meßliturgie führt uns an Christi Himmelfahrt in höchste Offenbarungen. Was wird der moderne Ungeist daraus machen? Was sagt die im Gewandt der Wissenschaft daherkommende neuen Weltanschauung der 60er Jahre dazu? - Die Himmel müssen ausgelöscht werden! Es gibt nichts über den Galaxien oder jenseits. Es gibt nur Materie in verschiedenster Form. Überall nur Materie. Da ist nichts anderes! Es gibt nichts Geistiges, Höheres.
Wie sagte doch Carl Sagan, der Prediger des absoluten Materialismus:

"Der Cosmos ist alles, was existiert,
alles, was je existierte,
und alles, was in Zukunft sein wird."

Carl Sagan, Kapitel 1 1, Cosmos

Also weg mit den Himmeln. Anstelle dessen ein frommer Trost.

Der Kommunionvers im heutigen aktuellen Meßbuch: Wir ahnen schon, hier wird es keinen Herrn geben, der über die Himmel der Himmel hochsteigt. Als materialistische Menschen stecken wir fest in der Erde, im Materiellen:

„Ich bin bei euch alle Tage
bis zum Ende der Welt. Halleluja.

Andrej Rublëv and Daniil

Alles spielt sich in dieser neuen Messe auf dieser Erde ab, denn etwas anderes gibt es ja nicht. Und zu den Sternen hoch kommt heute niemand mehr. Auf jeden Fall nicht geistig.

Meine Conclusio: Christus Pantokrator – Christus ist der Allschöpfer und Herr des Universums

Iglesia de San Clemente de Tahull

Ich hatte heute Morgen nicht vor, so etwas wie diesen Artikel hier zu schreiben. Im Laufe des Tages kam mir dann doch der Gedanke: Ich könnte wetten, daß ich weiß, an welchen Punkten die heutige tridentinische Messe im Novus Ordo verändert wurde. Es wird heute eine verfälschte Messe gelesen! Mir war klar: Das heutige wichtige Element ist das Kosmische.

Den Auftraggebern der Schreiber der neuen Messe war und ist es unerträglich, daß der Herr, Jesus Christus, wirklich Gott ist und damit der Herr über das gesamte Universum.

Ich stellte mir vor, an welchen Stellen der Messe ich mit der Zerstörung ansetzen würde, um sie zu vernichten, wenn ich ein Feind der Liturgie wäre. Quasi, wie ein Angreifer, der eine Brücke sprengen will, sich überlegt, an welchen Stellen er die Sprengsätze legen muß, damit das ganze Bauwerk zusammenbricht.
Mir war klar: Christi Durchdringen des Kosmos und sein Aufstieg ins Empyreum wird heute in der tridentinischen Messe gefeiert. Dies mußte zerstört werden! Ausradiert aus der Liturgie. Vernebelt hinter den üblichen rein irdischen Gutmenschtums-Begriffen. wie Herrlichkeit und Ähnlichem. Und „Himmelfahrt“ muß zur bloßen Metapher werden für ein herrliches und genußvolles Leben. Eine irdische Himmelfahrt, die sinnentleert ist ihres kosmischen Gehalts.

Ich nahm also den Text der neuen Messe zu Hand, wie sie heute in allen Kirchen der Erde gelesen wurde - und ich fand meine Ahnung exakt durch die Fakten bestätigt.
Diese Vorhersehbarkeit des Neuschreibens der Messe zeigt, daß tatsächlich Angreifer im beschriebenen Sinne am Werk sind.

Und diese Zerstörung der Kosmologie geht im Brevier weiter.

Im Schlußgebet der neuen Himmelfahrtsmesse bringen die erwähnten Feinde ihren neuen Glauben – natürlich zweideutig wie immer (das ist Methode) – zum Ausdruck: Im „Himmel, wo Christus als Erster der Menschen bei dir (Gott) ist

Schlussgebet:

„Allmächtiger, ewiger Gott,
du hast uns, die wir noch auf Erden leben,
deine göttlichen Geheimnisse anvertraut.
Lenke unser Sinnen und Verlangen
zum Himmel,
wo Christus als Erster der Menschen bei dir ist
,
der mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit.“


Christus darf laut neuer Messe als erster der Menschen bei Gott im Himmel sein. Das ist reinster Arianismus: Christus, der Mensch, der sich zu Gott hochentwickelt hat. Wie wir alle, nur daß er ein bißchen schneller und besser spirituell heranwuchs. Christi Himmelfahrt + Schott-Messbuch Wobei, nach dem heutigen Schlußgebet wurde er nicht mal zu einem Gott - er darf nur dabei sein bei Gott ihm Himmel. Wie wir später.

Der Priester hatte zu Beginn der Osterfeierlichkeiten die Ostervigil mit folgenden arianischen Worten eingeleitet:

„Liebe Brüder und Schwestern!
…Wir begehen das Gedächtnis des österlichen Heilswerkes Christi, (…) in der zuversichtlichen Hoffnung, dass wir einst am Sieg Christi über den Tod und an seinem Leben in Gott teilnehmen dürfen.


Der auferstandene Christus lebt demnach in Gott. Und wir Menschen möchten daran teilnehmen. Ein Leben wie Christus in Gott führen. Was stimmt hier nicht? Christus lebt nach der Auferstehung nicht in Gott! Er ist Gott. Er sitzt auf dem Thron zur Rechten des Vaters als eingeborener Sohn des Vaters. Zu herrschen!

So schließt das arianische Schlußgebet zur Himmelsfahrtsmesse aus dem gleichen Geist wie die Begrüßung zur Ostervigil: aus dem arianischen, der sich klammheimlich in die Kirche hineinschlängelt.

The Divine Comedy's Empyrean, illustrated by Gustave Doré

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Die Rettung:

Wir müssen unverzüglich zur tridentinischen Liturgie zurückkehren!
Sie wird uns wieder zum wahren Quell des göttlichen Geistes hinführen.

Sie hat die Worte der Wahrheit, die uns zu Gott führen.
Dem Vater-Gott, dem Sohnes-Gott und dem heiligen Geist.

"Glória tibi Dómine,

Qui scandis super sídera,
der du über die Sterne hinaus steigst/schreitest,
Cum Patre, et Sancto Spíritu,
In sempitérna sǽcula."


(Endstrophe des Hymnus der Matutin, tridentinisch, von heute)

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Nachtrag:
Wie die Feinde mit Christus, dem Weltschöpfer, dem Herrscher über den Kosmos, umgehen:

Das Wandgemälde des Christus Pantokrator aus Taull kann uns ein Bild sein für den Zugriff der antichristlichen Herrscher unserer Zeit: Wie bei einer Häutung wurde es in den Heiligtümern von Taull in den Pyrenäen von den Decken des Chorraums abgezogen, zusammengerollt und als Trophäe nach Barcelona ins Nationalmuseum zur Ausstellung gebracht. In der Kirche ist jetzt ein Imitat. Wer heute zu der Kirche in dem heiligen Tal der Pyrenäen fährt, der wird nur ein Malerei-Imitat vorfinden.
Ein plumpes, schlechtes. Ich vermute: mit Absicht. Aus Hohn.
Diese Malerei in der Apsis über dem Altar des Sanctuariums wurde auch nicht "ausgeliehen", wie es manche Diebe zu nennen pflegen. Sie wurde endgültig und für immer aus dem Chorraum herausgerissen und wird nie mehr zurückgegeben werden. Die Trophäen der Sieger.

Iglesia de San Clemente de Tahull

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Gerne lese ich private Kommentare im Chat und beantworte Fragen

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Hier finden Sie die Darstellung der tridentinischen Osterfeier des Karsamstags

Die wahre Osterfeier des Karsamstags

Und die wahre tridentinische Osterkerze

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